Aktuell


Zu unserer nächsten Veranstaltung dürfen wir Sie hiermit herzlich einladen.

Prof. Dr. Christian Pfeiffer,


Medienkonsum als Ursache von Schulversagen und Jugendgewalt?

Was ist zu tun?


Fr., 01.02.08, 19:30 Uhr
Ort: Gemeindezentrum St. Nikolaus, Rathausstr. 5


Zusammenfassung:

Extensiver Medienkonsum als Ursache von Schulversagen und Jugendgewalt?

Was ist zu tun?

Das kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat im Jahr 2005 in 11 westdeutschen Städten und Landkreisen sowie im Bundesland Thüringen mit insgesamt 25.000 Kindern und Jugendlichen aus vierten und neunten Schulklassen eine Repräsentativbefragung durchgeführt. Die inzwischen vorliegenden Ergebnisse der Untersuchung geben Antwort auf folgende Fragen:

 

Worauf ist es zurückzuführen, dass die schulischen Leistungsabstände zwischen Jungen und Mädchen seit Anfang der 90er Jahre kontinuierlich angewachsen sind? Welche Bedeutung kommt hier der Tatsache zu, dass Jungen erheblich früher und häufiger als Mädchen in ihren Kinderzimmern über Fernseher, Playstation und Computer verfügen?

 

Die PISA-Studie weist aus, dass es im Hinblick auf die schulischen Leistungen in Deutschland zwei weitere Besonderheiten gibt: Einen besonders ausgeprägten Unterschied zwischen Kindern aus Migrantenfamilien und einheimischen deutschen Familien sowie ein sehr deutliches Nordsüdgefälle. Gibt es auch insoweit Erklärungsansätze, die den Medienkonsum der Kinder und Jugendlichen einbeziehen?

 

Werden Schulleistungen stärker durch die Dauer des täglichen Medienkonsums beeinträchtigt oder durch die Inhalte der Filme und Computerspiele? Welche Bedeutung kommt hier insbesondere den medialen Gewaltexzessen zu? Macht es einen Unterschied, ob Schüler gewaltorientierte Filme bevorzugen oder Computerspiele?

 

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Konsum medialer Gewalt und der realen Jugendgewalt? Welche persönlichen und sozialen Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit sich durch mediale Gewalt die Gewaltbereitschaft der jugendlichen Konsumenten erhöht?

 

Welche Folgerungen leiten sich aus den dargestellten Forschungserkenntnissen für Schule und Elternhaus ab? Welche Chancen hat hier die Medienpädagogik?

 

Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Schülerbefragung 2005 zu den spezifischen Problemen der Hauptschule ableiten? Welche schulpolitischen Konsequenzen sollten aus den Befunden der Untersuchung gezogen werden?



Referentin:     Prof. Dr. Christian Pfeiffer,


1944 geboren in Frankfurt/Oder als viertes Kind einer Bauernfamilie, die 1952 nach Westdeutschland flüchtet. Nach dem Abitur (Ruperti-Gymnasium in Mühldorf/Inn/Oberbayern); zwei Jahre Bundeswehr mit dem Abschluss als Leutnant d. Res.

1965 - 1971 Studium  der Rechtswissenschaften in München, Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1. Staatsexamen; anschließend Studium der Sozialwissenschaften und Kriminologie an der London School of Economics and Political Sciences.

1971 - 1975  Referendarzeit in München  mit 2. Staatsexamen.

1976 - 1984 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität München bei Prof. Dr. Schüler-Springorum; während dieser Zeit Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins BRÜCKE e.V., München, der einen Modellversuch zur Erprobung neuer Maßnahmen bei der Betreuung straffälliger Jugendlicher durchführt. Das Projekt erhält 1982 den von der Landesregierung vergebenen bayerischen Sozialpreis und wird bundesweit zum Vorbild für mehr als 400 Nachfolgeprojekte; Initiator des ersten deutschen Modellversuchs zur Erprobung des Täter-Opfer-Ausgleichs im Jugendstrafrecht (Braunschweig) und im Allgemeinen Strafrecht, der Ausgangspunkt für mehr als 200 Nachfolgeprojekte wurde.

1984/1985 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft 

Anschließend zunächst stellvertretender Direktor und seit 1988 alleiniger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V.,

seit 1987  parallel dazu Universitätsprofessur für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover.

1986 - 1997 1. Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V..

1997 – 2000 Gründer und bis Oktober 2000 1. Vorsitzender der Bürgerstiftung Hannover; die Stiftung ist die erste ihrer Art in Deutschland und wird bundesweit zum Vorbild für inzwischen über 100 entsprechende Initiativen.

 Dezember 2000 bis März 2003 Niedersächsischer Justizminister 

Seit März 2003 wieder Vorstand und Direktor des Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.



Veranstaltungsablauf:

19:30 Uhr

Begrüßung
Vortrag mit anschließender Diskussion

 

Medienkonsum als Ursache von Schulversagen und Jugendgewalt?
Prof. Dr. Christian Pfeiffer,

 

Pause

 

Aussprache

21:00 Uhr

Gespräch im Foyer

Teilnahmegebühr:   5,- €
(Schüler, Studenten, Auszubildende: 3,- €)